Die 2 häufigsten Irrtümer über Jobinterviews
Es ist für die meisten von uns eine Situation, die wir gerne vermeiden würden. Ein Tag an dem wir morgens lieber im Bett liegen bleiben würden und uns direkt nach dem Aufstehen wünschen, dass schon Abend ist. Ähnlich wie ein Zahnarztbesuch: Unangenehm, aber notwendig. Wovon ich spreche? Von dem Tag, an dem wir eine Einladung zum Vorstellungsgespräch haben und wir nervös Menschen gegenübersitzen, die darüber urteilen, ob wir die richtige Person für den Job sind. Und denen wir uns von unserer Glanzseite zeigen und im optimalen Licht präsentieren müssen.
Gleich zwei Irrtümer, von denen es Zeit ist Abschied zu nehmen!
Irrtum #1: „Unternehmen suchen den perfekten Bewerber“
Unternehmen suchen den passenden Bewerber, nicht den Perfekten. Und besser passen kann durchaus jemand, der geringere Qualifikationen mitbringt oder dessen Lebenslauf nicht ganz so gerade ist, wie der eines Mitbewerbers oder einer Mitbewerberin. Und eines gleich vorweg: Gerader Lebenslauf war gestern. Getreu dem Motto: „Sie haben eine Lücke im Lebenslauf. – Ja. War geil.“ War es früher ein absolutes No-Go sind die Lücken heutzutage oftmals genau die Zeiten, in denen wir uns am meisten weiterentwickeln. Das Jahr Weltreise, der Versuch ein Start-Up zu gründen, das abgebrochene Studium. Ja richtig gehört, nicht nur Aussteigen, auch Scheitern ist erlaubt. Es kommt nur darauf an wie man damit umgeht und was man daraus macht. Das kommt auch langsam in den Unternehmen an, die immer mehr nach Bewerbern mit Ecken und Kanten suchen. Die nicht nur stur auf die Noten in den Zeugnissen und auf den Lebenslauf achten. Denn wenn man als Recruiter einmal hinter die Fassade schaut, merkt man schnell, dass die wichtigsten Skills heutzutage weder in der Schule gelehrt werden noch sich auf dem Lebenslauf abbilden lassen.
Irrtum #2 „Das Unternehmen entscheidet, ob ich den Job bekomme“
Früher hat man sich beworben und dann die folgenden Tage Zuhause gezittert, ob man den Job bekommt. Heute ist es umgekehrt. Heute hoffen Unternehmen, dass man den Bewerber von sich überzeugen konnte. Klingt übertrieben? Vielleicht, aber Fakt ist, dass die Arbeitslosenquote mit 5,3% (Stand: 31.12.2017) so niedrig ist wie schon lange nicht mehr. Tendenz sinkend. Durch den demografischen Wandel steuern wir auf Vollbeschäftigung zu und das merkt man in einigen Branchen mehr als deutlich. Mit diesem Wandel haben die Bewerber automatisch mehr Macht als je zuvor. Und mit der Generation Y haben wir Nachwuchskräfte auf dem Markt, die sich trauen ihre Erwartungen im Bewerbungsgespräch offen anzusprechen. Und wieder gehen, wenn auf die Worte und Versprechen aus dem Interview später keine Taten folgen.
Aus diesen Gründen ist ein Vorstellungsgespräch immer eine Prüfung von beiden Seiten. Das Unternehmen prüft, ob die Bewerberin bzw. der Bewerber zu ihnen passt, umgekehrt sollte der Bewerber sich ebenfalls fragen, ob er in dem Unternehmen arbeiten möchte.
Und dies sollte nicht nur anhand der Tätigkeit an sich getan werden. Seit wachsam im Vorstellungsgespräch: Wie wird das Interview geführt? Wie ist der Umgangston, die Atmosphäre? Schaut euch um, wie ist das Gebäude gestaltet, die Arbeitsausstattung? Könnt ihr euch vorstellen dort die nächsten Jahre ein- und auszugehen? Wie gehen die Mitarbeiter miteinander um und ja auch, was für ein Gesicht ziehen sie?
Und dann verstell dich nicht, sondern zeig dich so wie du bist! Das wirst du nachher sowieso nicht aufrechterhalten können. Und noch wichtiger: Nicht wollen.
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